Billige Produkte direkt aus einer Superfactory, importiert direkt aus den gigantischen Produktionsbändern an den Endverbraucher. Moderne Kommunikationswege machen es möglich: gute Produkte zu einem Schleuderpreis. Doch wie gut sind die Produkte wirklich? Und wie sicher? Ich baue solch ein Carbon-Rennrad auf und gehe auf die Sicherheitsaspekte in diesem Beitrag ein. In meinem neuesten Experiment: mit einem Budget von 2.500 Euro, kann ich ein Rad im Wert von über 5.000 Euro nachbauen?
Das Grundgerüst
Ausgehend von meinem ersten Post zum Thema (China-Marken auf dem Vormarsch – Billigprodukte überrollen den Fahrradmarkt) wird es nun konkreter. Ich habe ein komplettes Rad komplettiert um sämtliche Komponenten. Alles kommt über einschlägige Portale für Produkte aus der Fabrik an den Verbraucher. Die üblichen Verdächtigen mit „Express“ oder „Podium“ im Namen. Mehr Werbung möchte ich nicht machen.
Wie folgt habe ich das Rad zusammengestellt. Carbon „Aero“-Rahmen mit integriertem Cockpit, 11-fach Schaltung und Antrieb von L-TWOO, Hochprofil Aero-Laufräder, hydraulische Scheibenbremsen und einen beidseitigen Powermeter von Magene. Komplementiert durch Carbon-Hochprofilfelgen von EXAR und einem Vollcarbon-Sattel.
Also nichts von einer Marke, wie man sie in einer Fahrradzeitschrift wiederfinden würde. Geschweige denn ein Test im TOUR-Magazin.
Hier die Preise der einzelnen Teile:
- Carbon Rahmen „Triaero“ von ICAN Cycling: 724,59 EUR
- Integriertes Cockpit und Steuerlager (selber Hersteller/Marke): 181,61 EUR
- Magene EXAR DB58 Pro 2022: 888,77 EUR
- L-TWOO R9 Disc 2x11s hydraulische Bremse, mech. Schaltung: 265,07 EUR
- Magene P325 CS Lite Power Kurbel mit beidseitigem Wattmesser und 52-36 Kettenblatt: 347,62 EUR
- Sattel, Bremszüge, Bremsscheiben, Ritzelpaket: hatte ich aus Altbestand herangezogen und werde es mit 100 EUR in die Rechnung rein nehmen;
Ich werde in den zukünftigen Blogposts noch auf die einzelnen Komponenten wie den Powermeter, Laufradsatz und Rahmen eingehen. Heute gehts um das Komplettpaket.
Das ergibt in Summe 2.507,66 EUR. Nicht gerade wenig, ein wirklich stolzer Preis! Deshalb müssen wir auch das kurz adressieren… Was ist heutzutage „Billig“ oder „Preiswert“?
Über die letzten 3 Jahre (seit 2020 mit Anfang Corona und damit verbundenen turbulenten Entwicklung der Wirtschaft gesamt und in der Fahrradbranche im Speziellen) sind die Preise für Fahrräder explodiert. E-Bikes boomen genauso auch hochpreisige „High-End“ Rennräder. Preise bei 20.000 Euro für Rennräder sind im Alltag angekommen:
TOUR Magazin testet das neue TREK Madon SLR9 und bewertet es „nur“ mit 2,0 – ein Rad für über 15.000 Euro. Genauso spannend ein Colnago C68 im Rennrad-Magazin zu sehen, wo der Preis einfach nicht mehr von dieser Welt zu sein scheint. Da ziehts einem echt die Schuhe aus. Bleiben wir da doch mal bei „nachvollziehbaren“ Preisen.
Ein gutes Rad sollte man für 2.000 Euro schon erwarten, ein Top-Rennrad kann gerne auch 5.000 Euro kosten. Das ist etwa der Gedanke, den ich heute nachvollziehen könnte und zustimmen kann.
Zielsetzung
Ziel des ganzen Experiments hier ist nicht, den absoluten Dumping-Preis zu erhalten und wirklich an die Grenzen zu gehen was möglich ist. Nein, ich möchte meine Gesundheit nicht komplett aufs Spiel setzen und einfach irgendwas auf Wish bestellen. So bin ich bei der Idee gelandet einen ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis zu erreichen. Es kommen auch Marken in Frage, die bereits etabliert sind und beispielsweise auf einer Eurobike ausstellen, wie zB. Magene (Chinesische Marke, Direct-to-Consumer) mit EXAR und den Powermeter-Kurbeln, denn diese sind preiswert und stehen in direkter Konkurrenz zu ZIPP Laufrädern bzw. Shimano und anderen Komponentenherstellern.
Theoretisch kann man den Preis von 2.500 Euro noch einmal locker auf 1.500 Euro herunterschrauben. Beim Rahmen müsste man zB. auf ein günstigeres Model setzen (in Frage würde zB. ein Trifox X18 Carbon-Rahmen kommen) und genauso bei den Laufrädern findet man etwas für weniger als die Hälfte des Preises.
Weitere Vergleiche mit anderen günstigeren/teureren Markenrädern findet ihr in der Conclusion ganz unten.
Garantien, Sicherheiten und Qualitätskontrollen namhafter Hersteller
Bevor ich mich an den Aufbau des Fahrrads mache muss ich einen ganz großen Elefanten im Raum ansprechen. Sicherheit. Was machen wir hier eigentlich? Dazu mein kleiner Standpunkt zum Thema Garantien und „Gefühlte-Sicherheit“.
Mit dem Konstrukt aus lokaler Entwicklung und Design und einer Offshore Fabrik gibt es, wie man sich denken kann, die größten Reibungspunkte an den Übergängen. Wenn das fertige Stück vom Fließband verschickt wird an den Zielort. Dazwischen findet die Qualitätskontrolle statt, ab der die Haftung übergeht. Vom Auftragsverarbeiter (Fabrik) an den Hersteller (Marke) . Ein neuralgischer Punkt in der Kette.
Was, wenn beide Parteien nun ein und die selbe Person sind?
Wenn man sich überlegt mit preiswerten Produkten direkt aus der Fabrik zu hantieren (wie ich in diesem Blog-Post), dann ist der erste entscheidende Punkt beim Abwägen des Risikos: wer prüft die Qualität? Letztendlich ist man sich da selbst überlassen, da das Vertrauen nur sehr gering gegeben ist.
Doch ist die Qualität automatisch besser, wenn ein bekanntes Logo auf den Carbon-Teilen haftet? Das möchte ich kurz untersuchen anhand ein paar Beispiele. Wer sich viel mit Fahrradkomponenten und -Technik beschäftigt wird den ein oder anderen Podcast und vielleicht ein paar „Experten“ auf einschlägigen Videoportalen folgen. Hier findet man zuhauf Beispiele, anhand derer doch auch Zweifel aufkommen, ob man nicht immer mit einer gewissen Skepsis an die Sache rangehen sollte.
Beispiel – Hambini
Ein, mit über 100.000 Abonnenten, durchaus bekannter Name ist Hambini. Eine sehr toxische Figur mit Ingenieur-Hintergrund der Produkte namhafter Hersteller „zerlegt“. Er zersägt Carbon-Fahradrahmen, durchleuchtet sie mit Kameras von Innen und macht sogar Röntgenaufnahmen der Rahmen. Um Löcher und Anzeichen von Delaminierung in den Carbon-Fasern bzw. dem Epoxy zu finden.
Besonders eindrucksvoll für mich war, worauf er bei einem BMC Rahmen der Schweizer gestoßen ist:
Im Inneren des Rahmens des BMC sieht man, dass sich zwei Schraubenmuttern bzw. Inserts berühren. Was einem die Haare zu Berge stehen lässt, denn das ist kein Fehler in der Qualitätskontrolle sondern das Design des Rahmens. Man kann sich vorstellen, dass das ein gefundenes Fressen für den Kritiker ist.
Ob man nun in einem YT-Video fluchend über die Marken und Hersteller herziehen möchte ist dann noch eine andere Frage. Dennoch bleibt hier und in sehr vielen Videos des genannten Video-Bloggers kein gutes Bild der Marken Cannondale, Cervelo, BMC, und viele mehr.
Gleichzeitig findet man auch Videos vom gleichen Kritiker, in denen Noname-Carbon-Rahmen durch seine kritische Prüfung durchkommen. Ein Zufall? Also mindestens ist es konstruiert, da natürlich alle Fälle nur Einzelexemplare sind, die vorher gut ausgewählt wurden. Weiter möchte ich mich hier mit den Punkten für und wider solcher Videos nicht beschäftigen.
Ich nehme mit: Skepsis ist angebracht, bei allen Herstellern und Namen.
Weitere Beispiele – Shimano, Canyon, Zipp,…
Es gibt nicht wenige Hersteller, die in den letzten Jahren keine Rückrufaktion gestartet haben. Beispielsweise mein ROSE XLite war von einem Rückruf der Carbon-Gabel betroffen. Insider berichten, dass in den Jahren der Corona-bedingten Hochkonjuktur die Qualitätssicherung mal beide Augen zudrücken musste, damit mehr Teile verkauft werden können. Sagt man. Auch hier ist Skepsis sehr angebracht.
Shimano ist das nächste Beispiel – der weltweit größte Hersteller von Fahrradkomponenten. Genauso groß ist auch die Zahl von über 2 Mio Kurbeln, welche von einer Rückrufaktion betroffen sind. Der japanische Hersteller hat über ein Jahrzehnt ein lange bekanntes Problem tot geschwiegen. Es gab schon lange das bekannte Problem, dass die verklebten Kurbeln sich unter umständen auflösen können. Damit verbunden gab es bis heute so viele Unfälle, dass in den USA die Behörden eingeschritten sind und der Hersteller sich gezwungen sah die Reissleine zu ziehen. Ziemlich spät – denn die Produkte wurden ganze 8 Jahre lang so produziert (betroffene Chargen sind von 2012 bis 2019 gefertigt worden). Es ist haarsträubend, schließlich wollen wir doch den etablierten Marken besonders vertrauen, oder nicht?
Auch der erwähnte Hambini hat bereits in einem Video vor über einem Jahr über das Problem der Shimano Kurbeln aufmerksam gemacht und ist auf die Verklebung der Kurbelarme eingegangen. Eines muss man ihm lassen: er scheint durchaus die richtigen Punkte anzusprechen, die früher oder später auffliegen. Und so manchen etablierten Hersteller alt aussehen lassen.
Andere und weitere Beispiele sind in Communities zu finden, wie zB. Fehler im Laminat bei ZIPP Laufrädern auf Reddit. Nur ein Beispiel über das ich gestolpert bin.
Oder damals, als Mathieu van der Poels Lenker im Sprint gebrochen ist (02.03.2021 auf den letzten Kilometern der Tour Le Samyn). CANYON hat umgehend den Verkauf eingestellt und die verkauften Lenker zurück beordert. Es wurde zwar nie aufgeklärt, ob es tatsächlich Material- und oder ein Fehler, der dem Hersteller anzulasten wäre, war. Aber sowas bleibt auch in Erinnerung.
Sicherheit – Nur so ein Gefühl?
Was bleibt also von den ganzen Anekdoten und Geschichten? Eigentlich für mich nur die Frage: ist Carbon an sich Sicher? Ob man das an einzelnen Herstellern aus machen sollte ist wirklich schwierig. Vertrauen ist gut, und man muss sehr vorsichtig bleiben. Auch Skepsis ist eine gute Idee, denn man sollte auch nicht alles glauben was im Internet steht. Egal ob nun für oder gegen die etablierten Namen.
Für mich zumindest ist es hilfreich weiter zu entscheiden, welche Risiken ich gehen möchte und was ich mir zutraue und was nicht. Was demnach dann noch im Warenkorb bleibt oder nicht. Und was am Ende hier zusammengebaut wird, das hat mich zumindest für ein Experiment überzeugt. Doch kann es auch in Wahrheit herhalten?
Aufbau des Carbon-Rahmens
Im Folgenden werde ich einen kurzen Überblick über den Aufbau geben. Hier gehe ich vor allem im Detail auf den Rahmen und das Drumherum ein. Für die wichtigsten anderen Bestandteile werde ich einzelne Posts raus bringen: Magene EXAR Laufradsatz, L-TWOO R9 Schaltung und die Magene Kurbeln mit Wattmesser. Fangen wir mit dem Rahmen an und arbeiten uns vor.
ICAN Triaero Frameset
Wie der Name vermuten lässt soll der Rahmen ein „Aero“-Modell sein. Einen Windkanal habe ich nicht um die Aerodynamik zu testen, also wird das zumindest wage bleiben.
Der Rahmen kommt sauber und sicher verpackt. Die integrierten bzw. proprietäre Teile passen perfekt. Die Sattelstütze hat ihre eigene Form und Klemme. Genauso ist die Lenker-Vorbau-Kombi voll integriert. Da ich eine mechanische Schaltung habe müssen insgesamt 4 Kabel durchgeführt werden. Eine Horrorvorstellung – was hab ich mir dabei gedacht.
Die Schalt- und Bremskabel können theoretisch dank der gegebenen Kabelführungen leicht durch den Rahmen gebracht werden. Der Teufel steckt aber im Detail. Es kann teilweise wirklich den letzten Nerv rauben alle Kabel perfekt durchzuführen. Gerade wenn man 4 Kabel am Vorbau vorbei in den engen Winkeln des Lenkers führen möchte.
Nach stundenlanger Arbeit kann sich das Ergebnis echt sehen lassen.
Das vollintegrierte Cockpit kommt mit einigen Spacern. Der Gabelschaft muss natürlich gekürzt werden. Ich entscheide mich für eine sehr agressive Position für dieses Rad, denn das Thema ist Aerodynamik. Und den meisten Widerstand macht meine Sitzposition aus. Also runter mit dem Lenker.
Weiter geht es dann zum Einpressen der einzlnen Lager. Für den Steuersatz, das Lager am Kopf des Rahmens, welches die Gabel und Vorbau aufnimmt, kommt ohne messbare Fehler. Meines Wissens sind die gemessenen Werte komplett im Bereich der Fertigungstoleranz.
Vor dem Einpressen werden die Aufnahmen am Rahmen noch mit Reinigungsalkohol entfettet und gesäubert. Spezialwerkzeug ist nur das gleiche wie bei Shimano von Nöten. Die Lager am Steuer können einfach mit den Fingern eingesetzt werden, spezielles Werkzeug zum Einpressen ist bei modernen Rädern nicht notwendig (ist bei meinem TREK Checkpoint und ROSE XLite gleich, dort sind die Lager ebenfalls „lose“ im Steuerrohr eingelegt).
Komponenten und finaler Aufbau
Am Rahmen selbst war ich damit durch, alle Lager sind drin, die Kabel verlegt und Cockpit eingestellt. Nun ging es weiter mit den externen Komponenten.
Die Bremsgriffe und Antriebskomponenten von L-TWOO R9 zu verbauen ist, bis auf kleinere Unschönheiten, kaum der Rede wert. Ich werde aber noch einmal im Detail auf diesen relativ neuen Player im Komponentenmarkt im separaten Review der R9 Schaltgruppe eingehen. Die mechanische Schaltung war einfach einzustellen. Die hydraulischen Bremsleitungen kamen entlüftet, ich musste nur die letzten Luftblasen mit einem kurzen Entlüftungsvorgang los werden.
Bleiben noch die Laufräder, Sattel und Kette zu montieren. Fertig ist das „billige“ China-Rennrad.
Fahrberichte und Ergebnis des Aufbaus
Von den bestellten Teilen im Juni bis zum fertigen Rad im August ist etwas Zeit vergangen, was einfach an meiner privaten Zeiteinteilung liegt. Das komplette Rad vom Auspacken aller Komponenten bis zum fertigen Rad hat etwa 8-12 Stunden gekostet. Die meisten Zeit bleibt beim Verlegen der internen Züge liegen. Das Entlüften der Bremsen und einstellen der Schaltung braucht auch etwas Zeit. Zuletzt kommen dann noch paar Probefahrten und bis wirklich jedes Detail perfekt sitzt.
Das Rad ist vorne Tubeless aufgesetzt, hinten habe ich einen TPU Schlauch verbaut. Einfach weil der gebrauchte Schwalbe-Reifen sich partout gegen Tubeless gewehrt hat und nicht montierbar war ohne Schlauch. Also mit allen Mitteln sich nicht so weit dehnen wollte, dass er rundherum um die Felge korrekt auf der Felgenschulter setzen ließ. Nach einer Stunde habe ich dann aufgegeben und einen Schlauch eingesetzt, wo es dann kein Problem war.
Gesamtgewicht: 8,0kg (Größe Large, mit Wattmesser-Kurbeln und Pedale). Was ein sehr guter Wert für diese Preisklasse und die Subkategorie „Aero-Rennrad“ ist. Zum Vergleich: Canyon Aeroad CF SLX 7 (4999€) kommt auf 8,39kg (Größe Medium, ohne Pedale).
Aero-„ness“: Wie kann man genau die Aeorodynamik an einem Rennrad bewerten? Es ist nahezu unmöglich. Denn es kommt immer auf das System aus Fahrer und Maschine an um den CdA Wert zu bestimmen. „Cd“ steht für den Strömungswiderstandskoeffizienten (aerodynamischer Widerstandskoeffizient) und „A“ repräsentiert die effektive Frontfläche. Das Produkt von Cd und A gibt den gesamten aerodynamischen Widerstand wieder, der üblicherweise im Radsport und bei der Aerodynamikanalyse von Fahrzeugen verwendet wird.
Bedeutet für mein Rad hier: ich kann nur theoretische Werte beleuchten, die für eine verbesserte Aerodynamik sprechen. Dazu gehören die tief liegenden Sitzstreben, das tiefe Profil der Gabel und Unterrohrs am Rahmen, den geschlossenen Bereich am Hinterrad und Sitzrohr und komplett innen verlegte Züge. Alles spricht dafür, dass das Rad kein Klotz am Bein ist. Zumal ich die Geometrie und Sitzposition sehr aggressiv gewählt habe. Unkomfortabel aber „schnell“ (in der Hoffnung).
Fahrgefühl: Das Rad ist sehr steif und gibt den Bodenkontakt an den Fahrer direkt weiter. Zwar fahre ich 28mm Reifen, aber das kompensiert die Unebenheiten nur zu einem kleinen Teil. Der Rahmen und das Sitzgefühl gehören zur härteren Kategorie. Obwohl es noch immer mindestens so angenehm ist zu fahren wie mein Alu-Rennrad (ein Stevens Aspin von 2016). Zumal ich auch einen längeren Marathon von knapp 180km durchgefahren bin und nichts zu meckern hatte am Rad selbst.
Gesamtwertung
- Gewicht: ★★☆ – Guter Wert für das was es ist
- Aero: ★★★ – Sehr gut, Hier gibt es wenig zu optimieren
- Fahrgefühl: ★★☆ – Gut, wenn auch etwas hart, steif und wenig Fehlerverzeihend, es macht Spaß zu fahren
Fazit zum Aufbau des Rahmens
Ich bin mit dem Triaero-Rennrad und Gesamtergebnis sehr zufrieden. Der Rahmen kommt komplett ohne sichtbare Mängel daher. Kabelführungen passen, die einzelnen Teile haben kein Spiel, alle Lager können ordentlich eingepresst werden. Auch am Carbon-Inneren an der Gabelaufnahme, Gabelschaft oder Tretlager gibt es nichts zu bemängeln. Genauso bei den Ausfallenden zum Einbau der Laufräder, die Steckachsen verlaufen alle gerade und auch hier macht alles einen soliden Eindruck.
Insgesamt ist das Rad nun knapp 700km gelaufen (August + September). Und ich fahre sehr sehr gerne damit. Soweit sehe ich auch keinen Grund dem Rad und Komponenten nicht zu vertrauen. Die Schaltung ist flüssig, der Powermeter zeichnet korrekte Werte auf (Detail-Review und Vergleich zu anderen Powermetern kommt) und es macht besonders bei hoher Geschwindigkeit Spaß.
Einen Zweifel an der Sicherheit der Komponenten sehe ich soweit nicht, aber das wäre bei dem Preis auch nicht direkt zu erwarten. Zumal ich von allen Herstellern eine Gewährleistung erwarte und andere Beispiele aus dem Netz das gleiche bezeugen. Keine dieser Marken aus diesem Aufbau ist eine Eintagsfliege sondern wird auch im Fall eines Defekts einspringen, davon würde ich soweit ausgehen.
Nun die Frage an euch – was denkt ihr über solche Projekte? Seid ihr offen für solche Experimente, oder ist das dann doch zu heiß?