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Brooks-Fahrradsättel sind nicht nur klassische Fahrradsättel, sondern auch klassische Rennradsättel. Denn bevor die Kunststoffsättel die Fahrradsattelindustrie eroberten, fuhr man auf dem Rennrad hauptsächlich Ledersättel – darunter auch Sättel von Brooks, die bereits bei der ersten Tour de France 1903 Verwendung fand. Somit war Brooks bei der Geburtsstunde des modernen Radsports dabei – weshalb es nicht verwunderlich ist, dass es auch heute noch viele Rennradfahrer gibt, die auf die überlegene Qualität der Leder- und Cambiumsättel von Brooks schwört. Die Brooks-Sättel aus natürlichen Bestandteilen können dem Fahrer ein immens erhöhtes Maß an Komfort bieten – mit nur wenigen Nachteilen. Wir klären über die Vor- und Nachteile von Brooks-Sätteln am Rennrad auf. Unser Augenmerk liegt dabei auf den modernen Cambium-Sätteln wie den C17.
Brooks-Sättel in der Tour de France
In den ersten Jahrzehnten der Tour de France waren Brooks-Sättel immer an den Spitzenrädern mit dabei. Und das waren keine besonderen Leichtgewicht-Manufakturen – sondern es waren richtig klobige, schwere Ledersättel, wie man sie heute auch noch kennt. Vor allem der klassische Team Pro-Sattel von Brooks, den sie auch heute noch verkaufen, war damals der Spitzenreiter.
- Brooks Team Professional B232 Sportsattel mit edler Optik Obermaterial : atmungsaktives Leder - f�r ein angenehme Klima Wer regelm��ig auf dem Rennrad Touren oder Rennen f�hrt, weiss wie wichtig ein spezieller Rennsattel ist. Die Lederfl�che passt sich optimal der Anatomie des Fahrers an. Bei Rennr�dern ruht nur ein geringer Teil des K�rpergewichtes auf dem Sattel. Dies erfordert spezielle schlanke Renns�ttel mit einer glatten Sattelfl�che
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Man muss sich vor Augen halten, dass die Rennradfahrer damals andere Prioritäten setzten, als man es heute tut. Das hat auch damit zu tun, dass die Rennräder damals noch etwas unkomfortabler waren und die Etappen um einiges länger. Eine Etappe konnte schon über 300 oder sogar 400 km betragen (→ siehe beispielsweise bei Wikipedia: Tour de France von 1920 mit Etappe Les Sables d’Olonne-Bayonne mit 482 km).
Man kann daher verstehen, dass sich die Radsportler nach dem Komfort eines guten Ledersattels sehnten! Diese Sättel werden auch heute noch gerne am Reiserad verbaut und sind wegen ihrem Komfort auf langen Strecken legendär. Heutzutage geht es am Rennrad jedoch um jede mögliche Optimierung des Radgewichts. Das ist der Nachteil des Ledersattels.
Brooks-Sattel am Rennrad
Damit kommen wir auch gleich zu den Vor- und Nachteilen der Brooks-Sättel am Rennrad. Nicht umsonst ist man in den 70ern von Ledersätteln auf Kuntstoffsättel umgestiegen. Mit dem geringeren Gewicht der sportlichen Kunststoffsättel kann ein Brooks-Sattel leider nicht mithalten – auch nicht, wenn er aus Cambium besteht. Der leichteste Brooks-Sattel ist der „Cambium C13 132 Carved“ mit Carbon-Streben, 132mm Breite und Längsschnitt (was den Dammbereich des Fahrers entlastet). Nur 250 Gramm wiegt er – was gar nicht mal so viel Extragewicht ist, wenn man ihn mit anderen Rennradsätteln mit Carbonstreben vergleicht. Diesen Sattel gibt es auch in den Breiten 145mm und 158mm – dann wiegt er aber auch dementsprechend mehr. (→ wie Du deine passende Sattelbreite ermittelst, erfährst Du hier: Fahrradsattel Ratgeber)
- vibrationsdämpfenden Eigenschaften
- Carbon-Faser-Monocoque-Struktur
- 260 g
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Dafür bekommt man mit einem Leder- oder Cambium-Sattel ein ordentliches Maß an Extrakomfort auf dem Rad. Ob die 100 oder 200 Gramm (je nach Modell) wirklich so viel Unterschied machen? Eingefleischte Rennradler werden an dieser Stelle empört aufschreien, aber man muss die Sachen miteinander abwägen. Wer sich nach einer langen Tour auf dem Sattel stört, der wird mit einem bequemen Sattel schneller und weiter vorankommen. Das gilt praktisch für alle Teilnehmer von Jedermann-Rennen, und das ist nunmal die überwiegende Mehrheit. Profis und ambitionierte Amateure sind und bleiben eine Minderheit des Radsports als Ganzes.
Schließlich geht es nicht „nur“ um Komfort. Wenn der Sattel den Fahrer während dem Treten besser trägt, kann sich sogar die Tritteffizienz erhöhen. Denn dadurch braucht man sich um den Hintern keine Sorgen zu machen. Wir denken, dass das schon eine Überlegung wert ist – wenn nicht sogar einen Praxisversuch!
Brooks C17 Cambium Sattel
Weitaus beliebter noch ist allerdings der Brooks C17-Sattel aus Cambium. Dabei sollte man jedoch erklären: „Cambium“ ist nicht wirklich das Material, aus dem diese Sättel bestehen. „Cambium“ (zu deutsch: Kambium) ist nämlich der Name für ein bestimmtes Gewebe, das sich unter der Rinde eines Baums befindet. Das ist nicht, woraus der Cambium-Sattel besteht. Stattdessen besteht der Sattel zum größten Teil aus Naturkautschuk („natural rubber“ im Englischen), der sich unter der Rinde bestimmter Bäume befindet. Die Oberfläche des Sattels besteht aus Bio-Baumwolle.
Trotzdem wohnt den Cambium-Sätteln das gleiche Konstruktionsprinzip inne wie den Ledersätteln: eine flexible Schale wird über mehrere Punkte gespannt, wodurch der sogenannte „hammock effect“ entsteht (hammock: Hängematte). Dadurch ist der Komfort des Cambium-Sattels vergleichbar mit einem Ledersattel.
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Natürlich gibt es aber auch entscheidende Unterschiede zwischen Cambium und Leder:
- Bei der Produktion des Cambium-Sattels kommen keine tierischen Produkte zum Einsatz.
- Das Material des Cambium-Sattels passt sich nicht an, wie es das Leder tut. Einerseits bedeutet das, dass der Sattel keine Anpassungsphase hat und von Anfang an weicher als ein Ledersattel ist. Andererseits wird er auf Dauer aber nicht komfortabler, wie es ein Ledersattel wird.
- Das Cambium ist leichter als Leder. Der gewöhnliche C17 mit Maßen 162mm x 283mm wiegt 410 Gramm, während der Team Pro Ledersattel mit vergleichbaren Maßen (160mm x 273mm) 540 Gramm wiegt. Beim Material der Sattelstreben lässt sich in der Regel aber mehr Gewicht sparen. (Stahl, Titan oder Carbon)
- Das Cambium benötigt keine Sonderbehandlung, wie es das Leder tut, und es hält auch mal Nässe und Regen aus. Dadurch eignet sich der Cambium-Sattel eher, wenn man ohne Schutzbleche fährt (wodurch der Sattel mehr Spritzer abbekommt).
Aufgrund dieser Unterschiede bzw. Vorteile werden die Cambium-Sättel von Brooks auch an allen anderen Fahrrädern benutzt – Reiseräder, Trekkingräder, Stadträder und Mountainbikes.
Brooks C17 Sattel Montage
Was die Montage angeht, benötigt der Brooks C17-Sattel keine Sonderbehandlung. Die Streben des C17 haben runde 7x7mm Streben (Standard-Größe). Eine Anleitung zur Montage eines neuen Fahrradsattels findest Du hier: Fahrradsattel Montage
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