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Die einzigen Reifenheber die ihr kennt sind kleine Plastiklöffel die den Reifen von der Felge ziehen? Dann hattet ihr vermutlich noch keinen hartnäckigen Reifen auf- oder abziehen müssen. Vielfältig mit verschiedenen Funktionen und Features kommen Hersteller mit Produkten um die Ecke. Reifenheber können aus Metal, mit extra langem Hebel oder als einhändig bedienbar beschrieben werden. Ob das wirklich geht? Einen eng sitzenden Tubeless-Rennradreifen aufziehen mit nur einer Hand, wo andere mit zwei großen Reifenhebern mit Metallkern nicht weiter kommen? Gibt es solche Wunderwerke? Ich habe diverse Modelle ausprobiert.
Harte Fälle
Nicht jeder Reifenwechsel am Fahrrad muss einfach sein. Zugegeben sind 80% dieser Vorgänge einfach. Klassisch braucht man gar keinen Reifenheber zum Abziehen. Beim Aufziehen reicht meist einer. Im besten Fall arbeitet man mit der Hand. Dann gefährdet man den Schlauch nicht und beschädigt auch nicht die Felge.
Doch es gibt auch diese Tage, da hat man einen neuen Schwalbe Marathon oder anderen ganz speziellen Kandidaten auf dem Tisch liegen. Und dieser will einfach nicht auf die Felge springen. Nein, er passt gar nicht drauf. Für diese Fälle gibt es einen ganz eigenen Beitrag.
In solchen Fällen hilft es auch immer etwas bessere Reifenheber im Repertoire zu haben. Denn diese können stabiler sein (Metallkern), einen längeren Hebel oder sogar ganz spezielle Features haben. Diese zeige ich im nächsten Kapitel.
Fahrrad Reifenheber Auswahl
Folgende Modelle gibt es, die von einfach (links) bis speziell (rechts) gehen. Der einzelnen Fähigkeiten zeige ich gleich im Detail auf.
Letzte Aktualisierung am 15.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Reifenheber Kriterien
Rennradfahrer wollen Gewicht sparen. In der Werkstatt sind aber kleine Reifenheber unpraktisch. Insofern gibt es für jeden Einsatzzweck den richtigen Helfer. Auf diese Eigenschaften kommt es an.
Gewicht und Größe
Der kleinste Reifenheber ist der Pedros Micro Lever. Praktisch ist, dass dieser auch ein Kettenschloss (Quick-Link) integriert. Damit hat man Ersatz für die Panne an der Kette. Gleichzeitig sind die kleinen Hebel für die meisten Rennradreifen ausreichend. Auch sonst sind diese kleinen Helferlein für die Mehrtagestour meist ausreichend. Man sollte sich aber gewiss sein, dass kein eng sitzender Reifen dabei ist. Also etwas Erfahrung mit dem eigenen Rad und Reifen ist angebracht, wenn man sich für einen Mini-Reifenheber entscheidet.
- Perfekte Balance zwischen Größe, Gewicht und Funktion
- Entwickelt für Leistung und Haltbarkeit mit 6061-Aluminiumkörper
- Höhe Qualität
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Hebelarm
Die Länge des Hebels ist unheimlich wichtig, wenn es mal drauf ankommt. Längere Reifenheber haben meist auch gleich einen Metallkern. Da einfache Plastikhebel mit dem längeren Hebel schneller brechen würden.
Ein Heber ist auch nichts anderes als ein Hebel (im Englischen werden Reifenheber auch als solche bezeichnet: “tire lever”), und wie bei jedem anderen Werkzeug ergibt sich die Hebelwirkung aus der Länge des Hebels. So lässt sich mit einem längeren Reifenheber deutlich mehr Kraft ausüben, was bei schwierigen Reifen hilfreich sein kann. Wenn der Reifenheber auch noch breit und etwas dick ist, hilft das auch beim Herausheben des Fahrradreifens.
In der Regel hat ein einfacher Reifenheber eine Länge zwischen 8-14cm. So sehen die meisten Produkte aus, die man als Werbegeschenk bekommt. Oder bei günstigen Reifenflick-Sets dabei sind.
Metallkern
Diese Art Reifenheber hebt man sich in der Regel dafür auf, wenn es mal wirklich Not am Reifen gibt. Der Metallkern sollte auch möglichst eine Kunststoffschicht haben, um die Felge nicht unnötig zu beanspruchen. Eine gute Fahrradwerkstatt hat immer dieses Spezialwerkzeug vorrätig, falls man sonst nicht mehr weiter weiß.
Sonstige Features
Manche Hersteller haben sich auch ganz eigene Ideen überlegt, was man am Reifenheber noch gebrauchen oder ergänzen könnte. So z.B. der von . Er lässt sich laut Hersteller einhändig bedienen. Manche Youtube-Videos zeigen auch, wie das geht. Doch das ist eher Augenwischerei.
Wenn ein Reifen nicht über die Felge springt, dann wird man einhändig nicht weit kommen. Eng sitzende Reifen verlangen dann etwas mehr Technik, Geschick und etwas Kraft. Da kann ein Reifenheber alleine noch so gut gestaltet sein.
Der einhändige speedier lever von Crank Bros ist ein durchdachtes Werkzeug. Und ja, damit kann man etwas sicherer und bequemer einen Reifen aushebeln. Jedoch wird man bei eng sitzenden Reifen damit auch nicht besser arbeiten können. Da es immer auch eine Technikfrage ist. Nämlich genau an der Stelle, wo man gerade nicht hebelt. Denn der Reifen rutscht immer auf einer Seite ab während man ihn Stück für Stück auf der anderen hoch hebelt.
Reifenheber Tipps und Tricks
Beim Abziehen eines Reifens gibt es auch ein paar kleine Hacks. Beispielsweise haben viele Reifenheber auf einer Seite einen Haken, um den Hebel in einer Speiche einzuhängen. So hält ein Heber die Spannung am Reifen während man mit dem zweiten Reifenheber den entscheidenden Teil über die Felge wuppt.
Was die Anwendung angeht, kann man zwischen zwei Arten von Reifenhebern unterscheiden: den klassischen Reifenhebern, meist aus Kunststoff oder mit Alu-Kern, von denen man gleich zwei oder drei im Set bekommt, und dann noch die großen Solo-Reifenheber, die oft aus Metall sind.
Was man auf jeden Fall nicht machen sollte: keine anderen spitzen oder scharfkantigen Gegenstände benutzen, vor allem nicht aus Metall! Auch ein gewöhnlicher Maulschlüssel kann gefährlich sein. Der Fahrradschlauch verträgt das nämlich nicht – da ist die Panne praktisch schon vorprogrammiert.
Reifenheber-Set Anwendung
Bei so einem Reifenheber-Set setzt man auf Quantität anstelle von Qualität. Die Idee besteht darin, dass man durch den Einsatz von zwei oder drei der kleinen Kunststoffdinger (zusammen mit den beiden Mechanikerhänden und etwas Kreativität) die Demontage schon hin bekommt. Dabei dienen die Reifenheber einerseits als Werkzeug, andererseits aber auch als „dritte Hand“. Zu diesem Zweck verfügen diese Reifenheber in der Regel über einen Speichenhaken am anderen Ende des Hebers. Damit lässt sich der Reifenheber in die nächstliegende Fahrradspeiche einhängen, während der Heber im Reifen steckt.
Mit dem zweiten Reifenheber kannst Du dann den Reifen entlangfahren, um ihn nach und nach aus dem Felgenbett zu bekommen. Wenn Du mehr als zwei Reifenheber hast, kannst Du zwei Reifenheber auf die gleiche Art einhängen und dann mit dem dritten Reifenheber die restliche Arbeit erledigen.
Montage-Tipp
Selbst mit drei Reifenhebern klappt es bei besonders schwierigen Reifen manchmal nicht, den Reifen auf die Folge zu bekommen. Das ist kein Grund zu Verzweifeln. Denn es gibt bei der Montage einen beliebten Trick, für den man bloß einen Kabelbinder braucht. Man benutzt den Kabelbinder, um den Reifen an einer Stelle im Felgenbett zu fixieren (schön stramm ziehen). Dadurch kann der Reifen an dieser Stelle nicht mehr raushüpfen. Es ist außerdem hilfreich, beim Aufziehen von der Reife in das Felgenbett das eigene Körpergewicht einzusetzen (mit dem ganzen Körper auf den Reifen runterdrücken, wenn es mit den Händen schwierig ist).
Solo-Reifenheber Anwendung
Auf der anderen Seite hat man eben auch Reifenheber-Tools, von denen man kein Set, sondern nur einen einzigen bekommt. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Tatsächlich schafft man den Job mit diesen Reifenhebern in der Regel dank des größeren Hebels oder des besonderen Designs ohne zusätzliches Werkzeug. Der Pedro’s Reifenheber DH für Downhill-Reifen etwa kommt mit extrem langen Hebel aus Werkzeugstahl und mit gummierten Werkzeuggriff, was die Arbeit enorm erleichtert.
Auch der neue „Speedier“ Reifenheber von Crank Brothers soll im Alleingang wahre Wunder bewirken. Das smarte Design überzeugt: So dient das eine Ende des Tools zur gewohnten Demontage des Reifens, während das andere Ende des Tools speziell zur schnelleren und einfacheren Montage des Reifens führt.
Doch Vorsicht: So gut es klingt, der Solo-Einsatz ist nicht der perfekte Weg. Ein großer Hebel bedeutet auch mehr Möglichkeiten die Felge zu beschädigen. Auch funktioniert der Crank Brothers Reifenheber nicht immer so, wie man es sich wünschen würde. Manchmal braucht man einfach mehr Technik. Zudem sind viele einhändige oder Solo-Modelle als Zusatz gedacht, wenn man mit den kleineren Hebern nicht mehr weiter kommt.
Mein Fazit
Ein großer Reifenheber ist eine gute Ergänzung in der Fahrradwerkstatt. Aber er wird selten alleine funktionieren. Und man sollte ihn nur im Ausnahmefall einsetzen.
Und welcher ist euer Favorit?
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